Rundreise durch Westaustralien – Teil 1

2,5 Wochen mit dem Campervan durch Südwestaustralien

Einsame Traumstrände, riesige Karriwälder, Weingebiete und Kängurus – viele Kängurus. Wer die Natur und die Ruhe liebt, dem bietet der Südwesten Australiens all dies und noch viel mehr. Ein Campervan ist dabei das optimale Reisemittel.

Nach den Philippinen freuten wir uns riesig auf den Westen Australiens. Sehr erfreut darüber, wie gut, unkompliziert und schnell die Einreise nach Australien funktionierte. Dank dem SmartGate, eine elektronische Grenzkontrolle, ermöglicht es uns die Passkontrolle innert kürzester Zeit zu passieren. Wir mussten erstaunlicherweise keine Minute warten und konnten unser Gepäck nach wenigen Minuten bereits entgegennehmen und waren dann auch bereits schon draussen. Da wir erst gegen Mitternacht in Perth gelandet sind, zögerten wir keine Minute, um möglichst schnell im nahegelegenen Bed & Breakfast einzuchecken. Das ältere Ehepaar, hatte aufgrund der spaten Ankunftszeit den Schlüssel deponiert.

Am nächsten Tag konnten wir zu Fuss zur Camper Vermietung (Britz Campervan Hire) laufen und unseren schnuckligen Campervan entgegennehmen.

Von Perth nach Esperance in 2,5 Wochen

Anbei findet ihr eine detaillierte Ansicht unserer Reiseroute von Perth nach Esperance. Ich habe die Route bereits so angepasst, wie ich es im Nachhinein fahren würde. Zudem sind unsere Highlights sowie unsere Campgrounds auf der Karte markiert.

Nachdem wir uns mit Vorräten eingedeckt hatten, waren wir offiziell on the road. Und schon kurz, nachdem wir die ausgedehnten Vororte von Perth hinter uns gelassen haben, kommt es mir vor, als seien wir bereits fernab der Zivilisation.

Bei der Leschenault Peninsula übernachteten wir auf einem eher einfachen Campingplatz – kein Strom, kein Wasser und somit auch keine Duschen. Da es jedoch bereits am eindämmern war, entschieden wir uns hier zu bleiben und etwas Leckeres zu kochen. Am nächsten Tag ging es für uns ohne zu zögern direkt weiter der Küste entlang Richtung Süden.

Cape Naturaliste

Vom Leuchtturm des Cape Naturaliste spazierten wir, gefolgt von hunderten von Fliegen, die uns währenddessen penetrant um den Kopf flogen, zur Küste zu einem Aussichtspunkt. Die Küstenlandschaft ist beeindruckend und der Ausblick aufs offene Meer gigantisch. Wäre es die richtige Saison (September-Dezember), könnte man hier bestens Wale beobachten. Denn auf dem Weg zurück zum Südlichen Ozean legen die Wale hier mit ihren Jungen einen Zwischenstopp ein, um sich in den ruhigen Gewässern der Geographe Bay zu erholen.

Rund um Cape Naturaliste findet man zauberhaft schöne, einsame Strände, welche zum Baden einladen. Das Wasser ist allerdings noch recht kühl.

Margaret River Region

Übernachten wollten wir zuerst in Yallingup. Leider war aufgrund der Schulferien alles ausgebucht. Zwischen Yallingup und Margaret River, etwas weg von der Küste, fanden wir den BIG4 Taunton Farm Holiday Park, welcher sehr schön und gut ausgestattet war.

Der nächste Tag verbrachten wir im Leeuwin-Naturaliste Nationalpark, rund um Yallingup. Die herrlichen Strände des kleinen Küstenorts Yallingup laden zum relaxen, baden, surfen und fischen ein.

Canal Rocks ist eine der vielen Attraktion in der Margaret River Region Von den tosenden Wellen wurden über Jahrtausende hinweg ein schmaler Kanal in die Granitfelsen an der Küste gemeisselt. Hier gelangt ihr zum ausführlichen Bericht „Yallingup & Canal Rocks – erfrischende Meerwasserpools & spektakuläre Felskanäle

Margaret River – hier ist immer ‚wine o’clock‘

Margaret River liegt im Südosten von Perth und ist bekannt für seine Weine und einzigartigen kleinen Weingütern.

Eine Weintour kann auf eigene Faust oder als organisierte Weintour gemacht werden. Ich denke eine geführte Tour ist entspannter und sicherer, weil wer erst einmal auf den Geschmack kommt, sicher nicht nach dem zweiten Schluck aufhören möchte 😉

Leider war für uns die Zeit zu knapp um Margaret River genauer anzusehen und eine Weintour zu machen. Wie gerne hätten wir uns auf einer dieser wunderschönen kleinen Weingütern ein, zwei Gläschen Wein gegönnt und währenddessen die schöne Umgebung genossen.

Mit der Hoffnung, dass wir auf unserer Weiterreise doch noch die Gelegenheit haben ein Weingut zu besuchen, zogen wir schweren Herzens weiter Richtung Süden.

Ein weiteres Highlights der Margaret River Region ist der Besuch einer der vielen (mehr als 150!) Tropfsteinhöhlen entlang der Caves Road zwischen dem Cape Naturaliste und dem Cape Leeuwin. Während sich die Caves Road grösstenteils durch mächtige, gigantische Karri Wälder zieht, liegen darunter unzählige Tropfsteinhöhlen. Christian und ich wurden beim letzten Besuch einer Tropfsteinhöhle in den Philippinen etwas sehr enttäuscht und da entschieden wir uns, dieses Highlight in Südwestaustralien auszulassen. Im Nachhinein, als ich wunderschöne Fotos gesehen habe, hätten wir zumindest eine Tropfsteinhöhle Besuchen sollen. Lasst euch von Petra’s Blogpost überzeugen.

Übernachtet hatten wir auf dem Prevelly Caravan Park, von wo der berühmte Surfers Point leicht zu Fuss erreicht werden kann. Zudem ist es auch nicht weit zum Margaret River Mouth Viewpoint, von wo man einen unglaublichen schönen Ausblick hat.

Hamelin Bay – Say ‘hi’ to the rays

Am nächsten Tag ging es für uns weiter südlich zur Hamelin Bay, welche wunderschön ist und ausserdem bekannt ist, dass dutzende Stachelrochen bis an den Strand kommen. Durch Instagram wurde ich auf dieses Highlight aufmerksam. Kaum am Strand war es nicht schwierig zu erkennen, wo sich die Rochen aufhielten, denn es standen bereits einige Leute im Wasser. Wir entdeckten dann auch gleich dunkle, grosse Schatten, die im seichten Wasser dahinschwebten.

Als wir uns zu den anderen Leuten gesellten, kamen die Rochen auch bis zu uns, sodass wir sie an unseren Füssen spüren konnten. Obwohl wir sehr grossen Respekt von den giftigen Stacheln hatten, fassten wir die Rochen an. Die Haut fühlt sich total glitschig und gummig an. Stachelrochen sind eigentlich friedliche Tiere, fühlen sie sich jedoch bedroht stechen sie zu.

WOW, was für ein tolles Erlebnis. Bisher hatte ich noch nie – ausser im Sea World anno dazumal –  diese beindruckenden Tiere so nah und erst noch in freier Natur erlebt. Ein kleines Mädchen hatte Fischabfälle dabei und meinte, dass wir die Tiere füttern können. Ich überliess es Christian die Rochen zu füttern, denn ich wollte dieses Erlebnis lieber hinter der Kamera miterleben.

Peaceful Bay

Wir waren echt fasziniert und hätten noch stundenlang zuschauen können, wie die Tiere elegant im Wasser dahinschweben. Leider hatten wir an diesem Tag noch eine längere Strecke vor uns, genau genommen noch 271km bis nach Peaceful Bay. Da wir bisher jeweils nur eine Nacht an einem Ort verbracht hatten, entschieden wir uns zwei Nächte auf dem Peaceful Bay Caravan Park zu bleiben.

Am späteren Nachmittag sind wir dann auch beim Campingplatz, welcher wenige Metern vom Strand entfernt war, angekommen. Wir schnappten unsere Badetücher und genossen die angenehme Abendsonne am Strand.

Am nächsten Tag sind wir ca. 4km den Strand entlang gelaufen bis zu einer Mündung. Wir sind dank Google Maps darauf gestossen und dachten gleich an ein weiteres tolles Dronensujet.

Meiner Meinung nach ist Peaceful Bay ein nettes und schönes Plätzchen, jedoch nicht zwingend ein Highlight auf dieser Strecke. Wir genossen die zwei Tage auf dem Campingplatz sehr und konnten so wieder etwas Energie tanken und unsere Wäsche waschen.

William Bay National Park – lohnenswerter Stopp

Auf der Strecke von der Westküste nach Albany müsst ihr unbedingt im William Bay National Park bei Greens Pool einen Halt einlegen. Es erwartet euch einen wunderschönen Strand mit Steinen im Wasser. Durch die Felslandschaft ist das Wasser vom offenen Meer abgeschirmt und das Wasser bleibt immer ruhig. Das Wasser ist klar und farblich wunderschön. Also zumindest auf den Fotos, die ich gesehen habe. Erneut bin ich etwas wehmütig, dass wir uns dies entgehen liessen. Aber wie sagt man so schön, man kann nicht immer alles haben.

Albany

Unser nächster Halt machten wir dann in Albany bzw. beim BIG4 Emu Beach Holiday Park. Einer der schönsten, saubersten und gemütlichsten Campingplatz bisher. Wir fühlten uns so wohl. Die Kochstationen, die WCs, unser Campingplatz waren alles einfach nur TOP. Zudem gelangt man in wenigen Schritten zum Strand, was uns immer wieder positiv stimmt.

Albany selbst ist eine der ältesten Städte in Westaustralien und mit knapp 35’000 Einwohnern zugleich die drittgrösste Stadt in Westaustralien. Die Stadt liegt direkt am Südlichen Ozean umgeben von wunderschöner Natur. Es ist die am südlichsten gelegene Stadt in Westaustralien.

Falls ihr hierherkommt, dann unbedingt einen Stopp beim Two Peoples Bay Nature Reserve einlegen. Der Little Beach ist ein Traum!

Bremer Bay – dort, wo sich Känguru und Hase gute Nacht sagen

Weiter geht unsere Reise in Richtung Esperance. Da die Strecke von Albany nach Esperance 483km umfasst haben wir uns entschieden, diese Strecke nicht in einem Stück zu fahren. Die endlose Weite, welche uns unglaublich gut an Australien gefällt, macht sich bei diesem Streckenabschnitt einmal mehr erkennbar. Eine Übernachtung rund um den Fitzgerald River National Park kann ich euch deshalb nur empfehlen. Wir entschieden uns für Bremer Bay. Hier blieben wir erneut zwei Nächte. Der Campingplatz war ganz ok. Was hier jedoch besonders zu erwähnen ist, dass nachts und frühmorgens ganz viele Hasen und auch Kängurus anzutreffen sind. Einen Ausflug zu den umliegenden Stränden, wie beispielsweise zum Short Beach kann ich nur empfehlen. Ansonsten haben wir hier nicht viel unternommen und genossen die Zeit auf dem Campingplatz.

Esperance – unserem Ziel ganz nahe

Rund 1.200 km sind bereits geschafft und wir erreichten endlich Esperance. Die Stadt selbst ist nicht aufregend und hat nicht viel zu bieten. Esperance diente uns jedoch als Zwischenstopp, da sie unserem eigentlichen Ziel, dem Cape Le Grand National Park, sehr nahe liegt. Wir haben erfahren, dass frühmorgens die Chance auf einen Stellplatz beim Campingplatz direkt bei der Lucky Bay, sehr gut ist. Leider können für diesen Campingplatz keine Reservationen getätigt werden. Der Esperance Seafront Caravan Park ist für einen Zwischenstopp sehr zu empfehlen. Wir hatten zudem Glück, dass wir einen Platz mit Meerblick bekommen haben. Den Abend hatten wir in unserem Campervan bei einem Filmabend inklusive Popcorn ausklingen lassen.

Was oder wer uns im Cape Le Grand National Park alles erwartete und ob wir Glück hatten mit einem Stellplatz beim berühmten Lucky Bay Campingplatz erfahrt ihr im zweiten Teil

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