Der Flug mit Air Rarotonga von der Hauptinsel Rarotonga dauerte knapp 40 Minuten. Unsere Vorfreude stieg um das x-fache als wir über die unbewohnten Inseln (Motus genannt) rund um Aitutaki geflogen sind und uns bereits einen Überblick des Atolls verschaffen konnten. Die türkis-blaue Farbe der Lagune überzeugte uns bereits vom Flugzeug aus. Aitutaki besteht aus der Hauptinsel, einer türkisfarbenen Lagune und einem vorgelagerten Barriereriff. Aitutaki zählt übrigens zu den schönsten Lagunen der Welt. Fragt man die Insulaner, so ist es natürlich die schönste der Welt. Ob wir das auch so sehen, erfahrt ihr gleich.
Am Flughafen von Aitutaki wurden wir von der Entspanntheit dieser Insel empfangen und verspürten innerhalb kürzester Zeit pure Zufriedenheit. Mit «Kia Orana» (Hallo in der Landessprache) und einem freundlichen Lächeln wurden wir von den Insulanern empfangen. Zudem schenkte uns Rupe, unser Hotelmanager, bei der Begrüssung eine frischduftende Blumenkette.
Unsere Unterkunft (Kuru Club) befindet sich unmittelbar neben dem Flughafen, somit auch etwas weg von den umliegenden Hotels, Restaurants und Shops. Aufgrund der Lage ist man auf einen Roller, ein Auto oder ein Fahrrad angewiesen. Das Hotel selbst gleicht einer modernen Motel-Anlage. Die Anlage wurde neu erbaut und die Zimmer sind alle sehr hell und sauber. Der Kuru Club besitzt leider über keinen eigenen Sandstrand, dafür aber über einen Pool.
Anfangs waren wir etwas enttäuscht, da wir eine so schöne Insel automatisch auch mit einem Top Strandbungalow assoziieren. Jedoch sind wir auf einer 5-monatigen Reise und unser Budget begrenzt. Wer wie wir eine günstige und saubere Unterkunft auf Aitutaki sucht wird hier beim Kuru Club fündig. Unserer Meinung nach sind die Hotelpreisen auf Aitutaki horrend und für das Preis-Leistungsverhältnis überteuert.
Wir mieteten uns einen Scooter für die ganze Woche und konnten so problemlos um die Insel düsen. Am ersten Tag verschafften wir uns einen Überblick der kleinen Insel und der umliegenden Strände. Dabei wurden wir von den Einheimischen stets lächelnd begrüsst und es fiel uns nicht schwer uns nicht wohl zufühlen. Es gibt auf der Insel keinen Massentourismus und die Hotels oder Bungalowanlagen sind sehr klein, was der Insel einen gewissen Charme verleiht. Auch auf den Strassen tickt die Island Time. Die durchschnittliche Geschwindigkeit liegt ungefähr bei 40m/h, Höchstgeschwindigkeit bei 60km/h!
Viele der Besucher bleiben nur wenige Tage auf der Insel. Wir blieben eine ganze Woche und verbrachten die Tage abwechselnd mit Schnorcheln, (Sonnen)baden, Angeln, Essen und dem süssen Nichts-tun.
Eine absolute «Must-Do»-Aktivität auf Aitutaki ist eine Tagestour auf der Lagune inklusive Besuch der traumhaft schönen Insel «One Foot Island». Für die Lagunentouren gibt es mehrere Anbieter.
Wir entschieden uns jedoch für ein Wassertaxi von Bishop Cruises, welches uns auf die Insel brachte und uns dort dann auch wieder abholte. Wir konnten zusammen mit den Touristen, welche die Lagunentour gebucht hatten, mitfahren. Diese trafen wir dann wieder zum super leckeren Mittagessen auf der One Foot Insel. Dementsprechend hatten wir vormittags die ganze Insel für uns alleine, da auch die anderen Lagunentourenboote erst später auf der Insel eintrafen. Es war der absolute Traum und wir konnten nicht mehr aufhören zu schwärmen. Aitutaki selbst hat uns schon gut gefallen, aber die One Foot Insel mit dem türkis-blauen und kristallklaren Wasser war das perfekte Postkartenmotiv und einfach nur Balsam für die Seele. Hier lass ich mal Bilder für sich alleine sprechen:
Ein Nachteil hat die Insel Aitutaki dann leider doch. Aufgrund der Abgeschiedenheit der Cookinseln, müssen alle Produkte mit dem Schiff aus Neuseeland angeliefert werden. Somit ist das Angebot bzw. die Auswahl recht begrenzt. Da am Sonntag so gut wie alle Läden jeweils geschlossen sind, machten wir uns am Montag früh auf die Suche nach frischen Früchten. Nachdem der Markt beim Hafen nichts hergab, ausser Donuts, Pizzastücke, Salat und Zwiebeln, klapperten wir alle anderen «Tante-Emma Läden» ab. Gefunden haben wir ausser Äpfel, Birnen und Orangen nichts. Uns wurde dann leider mitgeteilt, dass frisches Obst und Gemüse auf der Insel ein rares Gut sei.
So lernten wir sehr schnell alle umliegenden Restaurants kennen und kehrten dort mehrmals ein. Anbei meine vier Favoriten:
Koru Café
Hier assen wir jeden Morgen unser Frühstück. Nach sieben Tagen hat man dann aber auch jedes Frühstück einmal ausprobiert. Leider findet man hier keine frischen Früchte oder ein Granola, dafür umso besseren Kaffee. Das Koru Café bietet ab 11 Uhr weitere leckere Speisen an, welche man alle auch ‘to go’ mitnehmen kann.
Blue Lagoon
Hier kehrten wir mehrmals für den frischen Salat oder die verschiedenen Curry’s ein. Hier gibt es übrigens auch super leckeren Eiskaffee.
Boat Shed Bar & Grill
Dieses Restaurant ist mit allerlei historischem Krimskrams ausgestattet und daher alleine deswegen ein Besuch wert. Das Essen hier ist eher einfach. Die Fish & Chips sowie das Steak mit Kartoffelbrei kann ich euch jedoch sehr empfehlen. Zudem hat dieses Restaurant den ganzen Nachmittag geöffnet, während andere Lokale ab 14/15 Uhr bereits ihre Küche schliessen.
Aitutaki Lagoon Resort & Spa
Auf der kleinen Privatinsel neben Aitutaki liegt das Aitutaki Lagoon Resort & Spa Restaurant, welches jeden Abend drei bis vier verschiedene Vor- und Hauptspeisen anbietet. Von hier hat man einen wunderschönen Ausblick auf die Lagune und die unbewohnten Motus.
Auf der anderen Seite der Insel gibt es noch weitere kleine Imbisse sowie Hotel-Restaurants, welche auch für aussenstehende Gäste zugänglich sind.
Eine weitere Must-Do Aktivität ist der Besuch einer Island-Night, eine kulturelle Veranstaltung mit Musik, Tanz und Essen. Die Island Nights finden je nach Hotel an unterschiedlichen Tagen statt. Wir entschieden uns für die Island Night beim Tamanu Beach Resort, da es zudem auch noch eine Feuershow gibt. Leider mussten wir dann kurzfristig unsere Reservation stornieren, da ich mich an diesem Tag nicht besonders gut gefühlt hatte. Insgeheim war Christian auch nicht so traurig darüber, dass wir absagen mussten. Denn als er von einem Freund gehört hatte, dass Gäste zum Tanz aufgefordert werden, wurde er etwas nervös. So gingen wir anstelle zur Show wie immer früh zu Bett.
Am nächsten Tag buchten wir erneut ein Wassertaxi, diesmal jedoch zur Honeymoon Insel. In der Nacht hatte es stark geregnet und es war auch am Morgen danach noch ziemlich bewölkt. Wir waren guter Dinge und gönnten uns ein ausgiebiges Frühstück im Koru Café und bestellten Sandwiches zum Mitnehmen. Während wir im Café sassen, regnete es zweimal stark. Als uns dann noch jemand informierte, dass es an diesem Tag nicht wirklich besser werde, entschieden wir uns den Ausflug abzusagen. Ich war irgendwie froh darüber, dass die Sonne nicht schien, da ich mir am Tag zuvor eine Sonnenallergie einfing und die Sonne meiden musste. Wäre noch schwierig geworden auf einer kleinen Insel ohne viele Schattenplätze. Tja, so gönnten wir uns erneut einen Kaffee und gingen den Tag noch relaxter an als sonst. Am Nachmittag liess die Sonne sich dann doch noch kurz blicken und bescherte uns zum Glück doch noch einen schönen letzten Nachmittag.
Am nächsten Tag hiess es für uns einmal erneut alle sieben Sachen zusammenzupacken. Gerne hätte ich auch die süsse Katze mit eingepackt, welche vor einigen Tagen miauend am Strand auf uns zu gerannt war. Da ihr offizielles Zuhause (Blue Lagoon) nicht weit von unserem Hotel entfernt war, hatten wir diese süsse Katze immer mal wieder angetroffen. Sie besuchte uns sogar bei unserem Bungalow. Zuletzt brachten wir das verschmuste Kätzchen kaum mehr aus unserem Zimmer und mussten dann auch etwas schmunzeln als sie vor unserem Bungalow übernachtete. Die Katze war so verschmust und ich genoss es richtig, wieder einmal so ein herziges Kätzchen streicheln zu können. Rupe, unser Hotelmanager, brachte die herzige Katze schlussendlich mit dem Auto zurück zu ihrem Besitzer und meinte nur lächelnd, dass sie noch jung und auch etwas verwirrt sei. Es war schön zu wissen, dass die Katze einen Besitzer und eine wirklich schöne Insel zum Leben. Übrigens, es gibt auf der Insel keine Hunde!
Wir düsten mit unserem Roller das letzte Mal zum Koru Café. Hier angekommen mussten wir leider noch ca. 20 Minuten auf ein leckeres Frühstück sowie Kaffee warten, da das Stromnetz auf Aitutaki für kurze Zeit ausgefallen war. Da unser Hotel (Kuru Club) seine eigene Stromversorgung hat, hatten wir gar nichts davon mitbekommen.
Wir verliessen Aitutaki mit einem lächelnden sowie mit einem weinenden Auge. Es hat uns hier echt super gut gefallen und wir konnten komplett abschalten. Nach 13 Wochen ständigem Reisen, war es für uns eine echte Erholung eine ganze Woche an einem so schönen Ort bleiben zu können. Trotzdem waren wir dann auch wieder unsere nächste Destination in Angriff zu nehmen: Ia Orana TAHITI! (Hello Tahiti auf polynesisch)
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