Kanada Rundreise in 2 Wochen mit dem Mietwagen

Einmal im Leben durch den Westen Kanada reisen, durch die endlose Weite der Rockies, vorbei an kristallklaren Seen und tosenden Wasserfälle und dabei die Tierwelt hautnah miterleben.

Genau das durften wir zwei Wochen lang erleben. Im Vorfeld haben wir uns lange überlegt, ob wir Westkanada mit einem Wohnmobil oder mit einem Mietauto bereisen möchten. Wir haben uns schlussendlich für ein Mietauto entschieden und sind uns einig, dass es ein guter Entscheid war. Bei Reisen in der Nebensaison muss man mit extremeren Wetterbedingungen rechnen. Während unserer 2-wöchigen Reise anfangs Juni hatten wir 25 Grad und Sonnenschein (leider etwas zu wenig), genauso wie 0-10 Grad und Regen. Somit waren wir am Ende des Tages oftmals über eine warme Dusche sehr dankbar. Zudem ist man mit einem Mietwagen etwas mobiler und kann erst noch einfacher Parken 🙂

Von Vancouver nach Calgary in 2 Wochen

  1. Vancouver | 3 Übernachtungen
  2. Whistler | 2 Übernachtungen
  3. Eagle Creek | 2 Übernachtungen
  4. Jasper | 3 Übernachtungen
  5. Banff | 3 Übernachtungen
  6. Calgary | 1 Übernachtung

Unsere Reise durch Westkanada im Detail

1. Vancouver

Unsere Reise starteten wir in der schönen Metropole Vancouver, wo wir 3 Tage übernachteten. Das Wetter war definitiv auf unserer Seite und so viel es uns nicht sonderlich schwer diese Stadt zu mögen. Wir mieteten Fahrrädern und fuhren der bekannten Seawall entlang bis zum Stanley Park und noch weiter bis zur English Bay. Während der Radtour hat man einen unglaublich schönen Blick auf die Skyline Vancouvers. Shoppen kann man übrigens auch sehr gut, und zwar an der Robson Street. An dieser Strasse sowie auch an der Davie Street findet man zudem unzählige, leckere Restaurants. Hier eine kleine Übersicht meiner Top vier Restaurants:

Nach der Mietwagenübergabe am Flughafen starteten wir unseren Roadtrip in Richtung Norden, näher zu den Rocky Mountains. Etwas ausserhalb von Downtown Vancouver machten wir unseren ersten Stopp bei der Capilano Suspension Bridge– ein Touristenmagnet schlechthin. Der Park ist mit CAD 45.- Eintritt und CAD 5.- Parkgebühren kein Schnäppchen, jedoch ist er ein Besuch wert. Highlight des Parks ist natürlich die Hängebrücke sowie der Cliffwalk. Auf dem Highway Richtung Whistler kommt man direkt an den Shannon Falls, einem hübschen Wasserfall, vorbei

2. Whistler

Am späteren Nachmittag sind wir in Whistler angekommen. Whistler erreichte 2010 mit den Olympischen Winterspielen internationale Bekanntheit. Whistler Village selbst ist sehr kompakt mit Supermarkts, Cafés und Shops. In Whistler kann man viel unternehmen, wenn dann doch das Wetter auch mitspielt. Gerne hätten wir eine Wanderung unternommen, doch irgendwie konnten wir uns bei diesem kalten und nassen Wetter nicht motivieren. Ich weiss, es gibt ja bekanntlich kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Wie auch immer, ich habe mich schlussendlich für eine Deep Tissue Massage bei Blue Highways Massage Clinic & Spa entschieden und war danach tiefenentspannt. Die berühmte Peak-2-Peak Gondelfahrt haben wir ausgelassen, denn im Nebel von einem Berg zum anderen Berg pendeln – naja. Trotz üblem Wetter machten wir einen Ausflug zum Lost Lake. Für eine kurze Zeit tauchten wir komplett in die Natur ein. Es herrschte trotz schlechtem Wetter eine tolle Stimmung. Im Restaurant Elements gibt es übrigens super leckeres Frühstück. Kurz vor Abreise sprach uns ein älteres Paar an und meinte, dass wir auf der Weiterreise unbedingt bei den Joffre Lakes anhalten müssen. Gesagt, getan!

3. Eagle Creek

Unweit von Whistler machten wir, wie uns empfohlen, einen Halt bei den Joffre Lakes. Etwas planlos starteten wir die Wanderung zum Lower Joffre Lake. Nach knapp 5 Minuten erreichten wir diesen dann auch schon, obwohl die Anzeige 15 Minuten angab. So dachten wir, dass der Mittle Joffre Lake auch schneller zu erreichen sei. Leider hatten wir zu diesem Zeitpunkt nicht an die Höhendifferenz gedacht. Da wir bei den Joffre Lakes nur einen ‚kurzen‘ Aufenthalt einplanten, hatten wir auch nur wenig Proviant und Wasser eingepackt. Neben all den anderen Touristen, welche teilweise mit einfachem Schuhwerk unterwegs waren, machten wir eine sportliche Figur und überholten alle, die an den steilen Passagen eine Pause einlegen mussten. Der Gedanken gleich oben zu sein spornte uns an den Weg zum zweiten See in einem Stück durchzuziehen. Hierzu muss ich ja nicht zwingend erwähnen, dass uns der Burger vom Vortag noch etwas zu schaffen machte 🙂

Beim Mittle Joffre Lake angekommen wurden wir mit einer fantastischen Aussicht auf den smaragdgrünen See belohnt. Idyllisch zwischen Wäldern gelgegen besitzt der Middle Joffre Lake mit dem Matier Glacier eine beeindruckende Kulisse. Den Upper Joffre Lake haben wir aufgrund des dürftigen Proviants und der knappen Zeit ausgelassen. Zudem hat das Wetter kurzerhand umgeschlagen und so beliessen wir es bei einer kurzen Verschnaufpause. Übrigens, Christian hat extra eine Fischerlizenz gelöst um genau bei solchen schönen Seen fischen zu können. Dummerweise ist die Fischerrute im Auto geblieben – soviel zu planlos 🙂

Unser Ziel KAYANARA Guest Ranch and Resort liegt im wunderschönen Distrikt Cariboo am Canim Lake. Kayanara Guest Ranch and Resort offertiert auf 88 Hektaren so viel Ruhe wie man braucht und so viel Aktivität wie man etragen kann. Fernab des Highways und somit auch von grossen Touristenströmen erleben wir für zwei Nächte das Naturparadies Kanada. Übernachtet haben wir in einer der wunderschönen Blockhäusern mit Blick auf die Pferdeweide. Trotz schlechtem Wetter liessen wir uns einen Ausritt mit den Pferden nicht entgehen. Die Kanutour auf dem Eagle Creek mussten wir jedoch aufgrund des schlechten Wetters auslassen. Ach, es gäbe noch unzählige andere Aktivitäten, die wir hier erleben könnten, leider war die Zeit zu knapp und das Wetter zu schlecht. Somit mussten wir mit schweren Herzens die Ranch auch schon wieder verlassen und Richtung Jasper weiterfahren. Ein herzliches Dankeschön an die Besitzer Connie und Daniel Eberle für die kurze, jedoch wunderschöne Zeit!

4. Jasper

Traue nie dem Navi – oder besser doch? Wir hatten es leider nicht gemacht und glatt mal 3 Stunden länger gebraucht von Eagle Creek nach Jasper. Hierzu möchte ich jedoch nicht weiter ins Detail gehen, der Frust sitzt nach wie vor immer noch tief. Zum Glück wendete sich das Blatt als wir im Jasper Nationalpark zwei Grizzlybären erblickten, die unweit vom Strassenrand zu sehen waren. Der Jasper Nationalpark befindet sich innerhalb der kanadischen Rockies. Jasper selbst ist ein herziges Dörfchen mit einigen Restaurants und Shops. Die Bear Paw’s Bakery ist die beliebteste Bäckerei der Stadt, weshalb man hier meistens auf eine ziemlich lange Schlange trifft. Gleich in der Nähe befindet sich das Touristencenter, welches hilfreiche Auskünfte erteilt. Als wir am späteren Nachmittag im Hotel Fairmont Jasper Park Lodge einchecken wollten, hiess es, dass wir ein Upgrade erhalten hatten, die Junior Suite! jedoch noch nicht bezugsfähig war. So kamen wir dann auch gleich in den Genuss eines gratis Abendessen. Das Hotel liegt direkt am wunderschönen, idyllischen Lac Beauvert und bietet viele Möglichkeiten (vom Golfen bis zum Stand-up Padelling). Die Suite, übrigens mit Blick auf den See, ist schon etwas in die Jahre gekommen, jedoch war das WiFi sowie das Vallet-Parking im Upgrade inklusive und der Royal-Service stand uns jederzeit telefonisch zur Verfügung.

Wenn du im Jasper Nationalpark bist, musst du unbedingt einen Ausflug zu den umliegenden See machen. So auch zum Maligne Lake. Das Panorama des türkis-blauen Sees ist der Wahnsinn. Von Jasper braucht man ca. eine Stunde zum Maligne Lake, immer entlang der Maligne Road. Wir hatten Glück und sahen sogar ein Bär und ein Adler. Rund um den Maligne Lake gibt es verschiedene Wanderungen, alternativ kann man auch ein Kanu mieten oder sogar eine Schiffstour bis zur Spirit Island unternehmen.

Ein weiteres Highlight nebst all den anderen Seen ist die Wanderung zum Valley of the five Lakes. Die einfache Wanderung selbst würde ich nicht als spektakulär bezeichnen, aber bei schönem Wetter lohnt es sich morgens diese fünf Seen zu besuchen. Christian hat zudem die Fischerrute mitgenommen und an einigen Seen sein Glück versucht. Es war eine total schöne und entspannte Wanderung.

5. Banff

Für diejenigen die dem Touristenstrom etwas entkommen und vielen tolle Sehenswürdigkeiten erkunden möchten, lohnt es sich früh aufzustehen. Denn auf dem Highway 93 (Icefield Parkway) von Jasper nach Lake Louise/ Banff warten einige sehr unterschiedliche Highlights. Der erste Stopp machten wir beim Horseshoe Lake. Über einen kurzen Trampelpfad vom Parkplatz aus gelangt man schnell zum wunderschönen See. Wir trafen nur auf zwei Touristen, welche auch gleich wieder verschwanden. So genossen wir für einen Moment die Stille und den wunderschönen Ausblick von den Klippen. Wäre es etwas wärmer und sonniger gewesen, wäre ich doch glatt von den Klippen in den glasklaren See gesprungen. Es blieb jedoch beim Konjunktiv und so machten wir uns auf dem Weg zur nächsten Sehenswürdigkeit – die Athabasca Falls. Die Athabasca Falls gehören zu den atemberaubendsten und mächtigsten Wasserfällen der kanadischen Rocky Mountains, welche sich durch eine enge Schlucht zwängen. Man kommt sehr nah dran, wenn man dann auch ein Plätzchen unter den vielen Touristen findet. Ein Stopp bei den Athabasca Falls lohnt sich auf jeden Fall, jedoch muss man hierfür nicht viel Zeit einberechnen. Das gleiche gilt für die Sunwapta Falls, welche schön anzuschauen sind. Der obere Wasserfall (Upper Falls) befindet sich unweit vom Parkplatz. Ein Wanderweg von ca. 2km führt zu dem unteren Wasserfall (Lower Falls).

Der Icefield Parkway, die 230km lange Strecke gilt als eine der landschaftlich spektakulärsten Strassen Kanadas. Und das ganz zu Recht. Oft weiss man gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Ein weiters Highlight ist unteranderem das bekannte Columbia Icefiled, welches mit 230 Quadratkilometern das grösste noch verbliebene Eisfeld der Rockies ist. Bereits in Jasper haben wir Tickets für den Glacier Skywalk besorgt. Um jedoch auf die Aussichtsplattform zu gelangen muss man zuerst zum Glacier Discovery Center, wo es nur so von Touristen wimmelte. Als wir dann zudem erfahren haben, dass ein spontaner Besuch zur Aussichtsplattform erst ca. 3 Stunden später möglich wäre, waren wir enorm froh darüber, dass wir die Tickets schon hatten. Ansonsten wären wir gleich weitergefahren, denn zum Gletscher wollten wir nicht. Für diejenigen, welche jedoch den Gletscher hautnah erleben möchten, können mit einem überdimensionalen Geländefahrzeug (Ice Explorer) auf das Eis. Die Tickets im Vorfeld zu kaufen, ist auch hier empfehlenswert. Der Glacier Skywalk ist übrigens nichts für schwache Nerven, denn die Plattform mit Glasboden ragt in 280m Höhe über das Sunwapta Valley hinaus und ermöglicht einen imposanten Blick in die Tiefe und auf die Rocky Mountains.

Das nächste und für mich das schönste Highlight war der Peyto Lake. Der See liegt im nördlichen Teil des Banff Nationalparks. Vom Parkplatz aus führt ein Weg zur Aussichtsplattform, wo es nur so von Touristen wimmelt. Daher empfehlen wir euch die asphaltierte Strasse hochzulaufen und dann weiter auf einem Trampelpfad durch den Wald zu laufen. Nach ca. 10 Minuten hat man die schönste Aussicht auf den türkisfarbenen See und die umliegende Berglandschaft. Wir waren übrigens alleine an diesem Ort und konnten so entspannt die schöne Aussicht geniessen.

Weitere Highligts in der Umgebung Banff/Lake Louise sind definitiv der Lake Louise und der Moraine Lake. Insgesamt braucht man für die Strecke von Banff nach Lake Louise über den Highway ca. 45-50 Minuten. Wir empfehlen euch beide Seen frühmorgens zu besuchen. Die morgendliche Stimmung am See ist einzigartig und zudem wimmelt es noch nicht von nervigen Touristen. Wer sportlich unterwegs ist und den Lake Louise gerne von der Weite resp. von oben sehen möchte, soll zum Little Beehive (2210m) oder zum Big Beehive (2270m) wandern. Wir haben uns für den Big Beehive entschieden, und so startete unsere Wanderung vom berühmten Fairmont Chateau (1750m) aus entlang der schönen Seepromenade. Wir erreichten nach ca. 45 Minuten den Mirror Lake, ein einsamer See mitten im Wald. Wir entschieden uns für den rechten Weg weiter bergauf zum Lake Agnes (2134m). Am Ufer des idyllisch gelegenen Bergsee, welcher teilweise noch immer mit Eis bedeckt ist, thront ein kleines Teehaus. Uns zieht es jedoch gleich weiter und so wanderten wir zunächst am Ufer des Lake Agnes entlang. Nachdem wir teilweise durch Schnee waten und über einige kleine Felsen kraxlen mussten erreichten wir schliesslich den Gipfel des Big Beehive. Bei einem kleinen, hölzernen Pavillon setzten wir uns hin, kramten unser Proviant hervor und genossen den tollen Rundumblick – ähhh nicht ganz. So hatten wir es uns das vorgestellt, jedoch konnten wir aufgrund der dicken Wolken nichts erkennen. Das kann doch nicht wahr sein, dachte ich! Daher war ich total unentspannt und wartete sehnlichst auf schönes Wetter. Zum Glück ändert sich das Wetter in Kanada so schnell und so konnten wir schlussendlich doch noch einen tollen Blick auf den grünblauen Lake Louise und das Fairmont Chateau erhaschen. Übrigens, auch hier waren wir alleine und trafen auf keine anderen Touristen. Die obere Etappe des Abstiegs erfordert ein wenig Handarbeit. Auf der Höhe Teehaus hat man die Qual der Wahl, zwischen der Aufstiegsroute und der Südroute zum Plain of Six Glaciers Trail.

6. Calgary

Die letzte Station unserer Reise war Calgary. Nachdem uns viele erzählt hatten, dass Calgary selbst nichts zu bieten hat, haben wir hier auch gar nichts eingeplant. Unser Hotel (Delta Hotels by Marriott Calgary Downtown) befindet sich unmittelbar neben dem Chinatown. Nachdem wir uns die letzten paar Tage eher von Burger, Fries und Steaks ernährt haben, hatten wir wieder einmal Lust nach etwas anderes – genau genommen wollten wir Dumplings. Das Great Taste Chinese Restaurant kann ich hierfür nur empfehlen. Am Nachmittag verweilten wir in der Southcentre Mall. Dieses Shopping Center ist ganz ok, und hätten wir nicht bereits in Vancouver einiges eingekauft, wären wir hier sicherlich noch fündiger geworden. Der letzte Tag verbrachten wir mit Kofferpacken, der Mietwagenrückgabe und einem letzten leckeren Burger am Flughafen bevor das Flugzeug dann Richtung Heimat startete.


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